istanbul, für kurze zeit mit etwas anderem verwechselt
...und dann mit Faustin und einer finnischen Freundin aus dem Sprachkurs ins Kino gehen, in einen Film, auf den man schon lange gewartet hat. Na schön, Duncan Tucker ist kein Almodóvar, das nicht. Aber Felicity Huffman jedenfalls sollte eine von dessen Darstellerinnen werden: Und auch wenn Bree mir manchmal ein bisschen zu übertrieben war, am Ende war ich doch in sie verliebt, und die Szene, wo ihr 'Sohn' ihr vor versammelter Familie nebst Restaurantinsassen den Stuhl an den Tisch rückte, fand ich wunderbar.
Aber überhaupt: Das hier zu zeigen. Das hier sehen zu dürfen. Dass eine 'Transe' (den Unterschied hat sie ja im Film selbst schön erklärt) keine Unterart von einem Paradiesvogel ist, den man wahlweise kurz durchorgeln oder in einer Seitenstrasse zusammenschlagen kann, dass sie ein Mensch ist, der versucht klarzukommen, wie alle andern auch und es dabei nicht unbedingt leichter hat - dass hier in einem Istanbuler Kino sehen zu können, hatte für 5 Minuten sowas Befreiendes (welche Leute um mich? Weder voll noch viele Türken, die meisten in der Pause englischsprachig. Aber immerhin: Ein Paar Frauen hinter, ein dicker Bär vor mir..), dass ich mit diesem Kommunikationsbedürfnis sogar noch eine ganze Zeit danach durch die Strassen lief. "Das müsst ihr doch verstehen, das ist doch eigentlich ganz simpel..."
(So muss sich wohl Miron damals bei Brokeback Mountain in Warschau gefühlt haben, während mir selbst bei dem die Maraisbewohner etwas auf den Zeiger gingen..)
Dann wieder am Hilton vorbei, nach Hause, die 'echten' Transen da dann wieder so abgebrüht schrill bei der Arbeit, dass es für mich auch was letztlich total Unnahbares hat. Irgendwann so gut türkisch können, um mit denen irgendwie mal zu plaudern. Auf englisch find ich das blöd.
mq - 14. Jun, 20:52
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