...beim suchen nach türkischen schulen in d-land, von denen ich bis jetzt nicht mal wusste, dass es sie überhaupt gibt, auf eine
seite zum thema muslimische schulen gestossen und darüber dann auf einen alten, aber interessanten artikel ausgerechnet auf
emma.de (dass ich mich auch zu diesen alten reckinnen nochmal verirren würde, wer haetts gedacht):
'15. September 1995. In Bonn wird die „König-Fahad-Akademie“ eingeweiht: eine muslimische Schule mit angeschlossenem Bildungs- und Tagungszentrum. Zum Eröffnungsfestakt geladen sind nicht nur Außenminister Klaus Kinkel (FDP) und Ministerpräsident Johannes Rau (SPD), sondern auch die umstrittene Friedenspreisträgerin Annemarie Schimmel sowie der islamische Fundamentalist Ali Yüksel von der türkischen AMGT mit Sitz in Köln, über die es im Verfassungsschutzbericht 1994 heißt: „Sie tritt für die Einführung einer auf dem Koran basierenden Staatsordnung in der Türkei und für die weltweite Islamisierung ein.“ Und: „Sie betreibt antisemitische Hetzkampagnen.“
Gastgeber an diesem regnerischen Freitagmorgen im Frühherbst ist Prinz Abdulaziz Bin Fahad Bin Abdulaziz, Sohn des saudi-arabischen Königs Fahad, seines Zeichens „Hüter der Beiden Heiligen Stätten“.
Er hat diese erste islamische Schule in Deutschland für 28 Millionen Mark aus der Staatskasse Saudi Arabiens errichtet, das seit 20 Jahren weltweit Hauptgeldgeber der fundamentalistischen Offensive ist.
Die neue Bonner Bildungsstätte, in der bis zu 700 SchülerInnen im Alter von sechs bis 18 Jahren unterrichtet werden können, wirkt wie ein Wirklichkeit gewordenes Märchen aus „1001 Nacht“: Die Wände sind mit kostbarem Marmor verkleidet, das Mobiliar wurde aus edlen Hölzern getischlert, über der Aula thront eine gläserne Kuppel, und auf dem Schulhof reckt sich ein morgenländisches Minarett zum Himmel, gleich neben der Moschee, in der die Kinder mittags auf Mosaiken knien und sich gen Mekka neigen. Die SchülerInnen tragen Schuluniformen, ein Kopftuchzwang für Mädchen besteht angeblich nicht, und doch verhüllten bei der Einweihung die meisten ihre Haare. Auch die arabische Schulleiterin Aisha Al-Husseini, eine promovierte Pädagogin, die in Los Angeles studierte und behauptet, sonst ganz emanzipiert ohne zu gehen, hat an diesem Freitag demonstrativ ein Kopftuch umgebunden. Schließlich eröffnet der Sohn des „Hüters der Beiden Heiligen Stätten“ persönlich die Islam-Akademie in Bonn. Vier Wochen später hielt es der deutsche Bundespräsident bei der Friedenspreis-Verleihung an eine Symphatisantin des islamischen Fundamentalismus, die Bonner Professorin Schimmel, für passend, die Laudatio zu halten – gegen alle wohlbegründeten Proteste. Warum? Wer sind die Kräfte, die hinter Annemarie Schimmel stehen?'
dieser kampf der kulturen an allen ecken - und jeder ruft jedem gefahr ins gesicht (wieder denken wir an einen vers aus rimbauds âge d'or: le monde est vicieux;
si cela t'étonne...) İst das nun ein guter artikel? investigativ? oder paranoid? und ist das eine geeignete schule für bücher einer organisation, die will, dass alle menschen in der türkei sich bei den haenden fassen, ein bier oder was auch immer zusammen zischen und offen über alles reden? und wer ist nun annemarie schimmel genau?
berlin, steht, von walter benjamin zitiert, bei uns an einer institutstür, lernt man am besten von moskau aus kennen. wie immer kann man herrn benjamin nur beipflichten und sogleich die zwei staedtenamen als willkürliche platzhalter für andere orte verstehen: das ausland ist auch hier wieder eine taegliche fundgrube an fragen übers eigene, das ja eh über die ganze welt sich verstreut.
und so ist auch die scheinbar leidige internetrecherche reich an entdeckungen, die ich mittlerweile mit iram, meiner lieblingskollegin, die in brighton kulturanthroplogie studierte und hier zur zeit das TÜKİYENİN İNSANLARI projekt mitleitet, erörtere - mittlerweie eine halbe stunde jeweils auf deutsch und auf türkisch.
Ein weiteres thema, dass in diesem über-den-schreibtisch-tandem noch zu debattieren sein wird ist das thema fernbeziehung, wo doch ihr freund kanadisch naturalisierter grieche ist, der mittlerweile in new york wohnt. auf dem tisch hier stapeln sich bücher mit titeln wie the do's and don't's in turkish-greek relations. punkt eins, sag einem griechen nicht, dass er mit einem türken etwas gemeinsam haben könnte - dann sind die voraussetzungen für ein gutes verhaeltnis schon geschaffen...toll, wa?
zum abschluss noch das allen sowieso schon bekannte
gesicht eines der noch immer grössten orientfahrer, vielleicht deshalb, weil er da schon nicht mehr viel (übers reisen oder sonstwas) gesprochen hat..?
viel interessantere bilder von ihm, die ich auch noch nicht kannte, gibts
hier, aber da haben die franzosen ihr kulturerbe, das niemals ihr erbe sein wollte, mal wieder zu gut geschützt. pourtant ce serait inadmissible qu'il soit pas représenté ici et basta, les protecteurs...
Il faut être absolument moderne!
ach. guten abend.